1. Ausgabe des Internatinalen Festivals der Archäologischen Filme von Nyon

Organisation: Römisches Museum
Direktor: Christophe Goumand

Die Preisträger

PREIS FÜR DEN BESTEN FILM

„Adam, roi des singes“ (Adam, König der Affen), Frankreich, 52′, Direktor: Jean-Paul Fargier

Zusammenfassung: Wer ist der gemeinsame Vorfahre von Mensch und Affe? Wie unterschieden sich die beiden Spezies zunächst und welche biologischen Prozesse waren dazu nötig? Professor Jean Chaline, CNRS Forschungsdirektor der Universität Burgund, hat mit seinen Mitarbeitern eine neue Theorie ausgearbeitet, in der er die Anfänge der Menschheit mit einem völlig neuen Ansatz untersucht. Einen Mann als König der Affen zu bezeichnen, erscheint dem Menschen paradox. Obwohl der Unterschied zwischen Affe und Mensch genetisch gesehen nur bei 1% liegt, ist er aus morphologischer Sicht mindestens bei 50, wenn nicht sogar bei 60% anzusiedeln. Der Jury gefiel vor allem die wissenschaftliche Genauigkeit des Films. Dieser Meinung schloss sich auch das Publikum an und wählte ihn auf den zweiten Platz.

PREIS FÜR DEN BESTEN LOW-BUDGET-FILM

„Amphoralis, le secret des potiers gallo-romains“ (Amphoralis, das Geheimnis der gallo-römischen Töpfer), Frankreich, 26′, Regisseur: Marc Azéma

Zusammenfassung: Dieser Film ist ein ausgezeichnetes Mittel, um ein breites Publikum an der Entdeckung einer aussergewöhnlichen archäologischen Fundstätte teilhaben zu lassen. Vor allem aber gibt er seinen Zuschauern die Möglichkeit, einem wichtigen Anlass der archäologischen Forschung beizuwohnen: Ein gallo-römischer Töpferofen wurde gleich neben der Fundstelle nachgebaut und hunderte von Gefässen wurden darin unter der Leitung von Pierre Bayle, einem der grössten Töpfer unserer Zeit, experimentell gebrannt!

Dieses ehrgeizige Projekt ist das Herzstück der Dokumentation. Es ist ein richtiges archäologisches Abenteuer mit viel Spass und einer Fülle an Informationen, dessen Teilnehmer Handlungen und Gefühle wiederentdeckt haben, die seit fast zwanzig Jahrhunderten vergessen sind. Ein Konservator, ein Archäologe, ein Architekt, Töpfer und Freiwillige kommentieren abwechselnd den Arbeitsprozess.

Die Jury hat den Regisseur für die Qualität ausgezeichnet, mit der er jede einzelne Etappe dieses wissenschaftlichen Unternehmens aufgezeichnet hat und so die Allgemeinheit in ein Experiment miteinbezogen hat, das ansonsten vermutlich den Wissenschaftlern vorbehalten gewesen wäre.

PUBLIKUMSPREIS

„Amphoralis, le secret des potiers gallo-romains“ (Amphoralis, das Geheimnis der gallo-römischen Töpfer), Frankreich, 26′, Regisseur: Marc Azéma

Die Jury

Vorsitz

  • Maurice Huelin, Journalist and Produzent, Télévision suisse romande

Mitglieder

  • Bertrand Bacqué, Filmkritiker, Programmierer des Visions du Réel Festival, Nyon
  • Clemens Krause, Professor für Archäologie, Universität Fribourg
  • Pierre-Yves Nicod, Archäologie, Institut für Anthropologie, Universität Genf
  • Fernand Barbey, Lehrer, Association Focale, Nyon