Organisation: Römisches Museum

Direktor: Christophe Goumand

Diese fünfte Ausgabe des Festivals war von Intensität, Geselligkeit und Gegenseitigkeit geprägt. An fast jedem Abend hatten wir ein volles Haus.

Drei Themenabende

Drei Abende wurden von Gastrednern moderiert: Allen voran leitete Charles Bonnet, dessen beispielhafte Karriere von der Entdeckung der schwarzen Pharaonen gekrönt wird, das Publikum durch den Abend des 21. März, der im Zeichen der Archäologie im Sudan stand. Vor allem Stéphane Goël’s Film über die Ausgrabungen seines Teams in Kerma fand grossen Anklang beim Publikum.

Jean-Claude Margueron, der mit seinem Team die aussergewöhnliche Stadt Mari in Mesopotamien (heute in Syrien) wieder zum Leben erweckt hat, moderierte den Abend vom Freitag 23. März, der sich um den Nahen Osten drehte. Sein Beitrag zeigte vor allem, bis zu welchem Ausmass die Forschung mit unwissenschaftlichen Problemen im Widerspruch steht.

Der Abend vom Donnerstag 22. März war dem Problem der Fundstättenplünderung im Zusammenhang mit dem antiken Kunsthandel gewidmet. Dank dem Beitrag von Gilbert Kaenel konnte das Festival dieses heikle Thema behandeln, das zwar ein fundamentaler Teil der Archäologie ist, aber nicht nur die Wissenschaft angeht. Wirtschaftliche und politische Interessen spielen dabei eine wichtige Rolle. Unglücklicherweise sind die Spezialisten häufig hilflos im Angesicht der einflussreichen Netzwerke, die mit gestohlenen Gegenständen handeln, wie der Film „Alerte au pillage des royaumes de Saba“ (Plünderungsalarm in den Königreichen von Saba) zeigt. Die Doku „Effacer la mémoire“ (Das Gedächntis auslöschen) beweist am Beispiel des Iraks, dass jedoch nicht nur die Wissenschaftler von diesen Problemen beunruhigt sind: Grosse Teile der Bevölkerung können auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht werden, ihr Kulturerbe zu erhalten und auszustellen. Die Jury hat dieses Thema als roten Faden für ihre Arbeit ausgesucht, was die Liste der Preisträger deutlich wiederspiegelt.

Die Zusammenarbeit mit Eric Huysecom, Präsident des Cercle genevois d’archéologie und Dozent am Institut für Anthropologie der Universität Genf, wurde dieses Jahr weitergeführt.

Die Jury

Vorsitz

  • Michel Fuchs, Ausserordentlicher Professor für Archäologie der römischen Provinzen am Institut für Archäologie und Antike Wissenschaften, Universität  Lausanne

Mitglieder

  • Nassera Zaïd, Doktor in Archäologie, Chefredakteur der Zeitschrift Ushuaia
  • Serge Lemaitre, Archäologe, Assistent im Königlichen Museum für Kunst und Geschichte, Brüssel und Präsident von asbl kineon, Brüssel
  • Jean-Marie Gindroz, Produzent, Fonction cinéma, Genf
  • Philippe Axell,Produzent und Regisseur, Eprave, Belgien